„Swisstrack Erfahrungsbericht! Fahrrad geklaut: Fahrraddiebstahlschutz dank GPS Tracker? Ein Insider packt aus.“

Eine neue Studie aus der Fahrrad-Hauptstadt Amsterdam, zeigt das ein jedes Fahrrad ohne weiteres geklaut werden kann. Ganz egal ob zur Sicherung ein billiges oder ein robustes und teures Fahrradschloss verwendet wird.

Die Methoden der Diebe werden immer raffinierter und Profis schaffen meist in unter einer Minute ein Schloss aufzubrechen, ganz egal wie sicher dieses laut Herstellerangaben sein soll.

Aus diesem Grund hat sich unsere Radaktion mit der Frage aus einander gesetzt ob es heut zu Tage noch möglich ist sein Fahrrad zuverlässig zu sichern und dafür haben wir einen Test mit einem echten Profi-Dieb organisiert.

Ein gestohlenes Fahrrad ist nicht nur eine ärgerliche Sache, sondern geht häufig auch ins Geld. Viele Fahrräder die heut zu Tage an jeder Ecke in der Stadt angetroffen werden können kosten oftmals über 1000€. Nimmt man dann hierzu noch die geringe Aufklärungsquote von Fahrraddiebstählen, welche deutlich unter 5% liegt hinzu, wundert es kaum, dass das Geschäft mit gestohlenen Fahrrädern zur Zeit boomt wie noch nie. Laut Insider Informationen landen über 70% der gestohlen Fahrräder in Osteuropa, wo Sie dann auf so genanten „Polenmärkten“ Käufern deutlich unter UVP zum Kaufangeboten werden. Die Polizei ist hier total machtlos, da die Methoden der Verbrecher immer ausgefallener werden und die schiere Masse der Diebstähle Tag für Tag steigt. Somit ist man was den Schutz seines Rades angeht auf sich selbst gestellt.

Unsere Recherche hat gezeigt, das viele Experten zu speziellen Fahrrad GPS-Trackern raten. Das sind Geräte, welche am Fahrrad angebracht werden, im Fall eines Diebstahls einen Alarm auslösen und Sie dann die Möglichkeit haben via Smartphone live den Weg Ihres Fahrrads nach zu verfolgen und so im Idealfall die Möglichkeit haben den Täter auf frischer Tat zu ertappen oder die Position Ihres gestohlenen Rades an die Polizei weiterzugeben.

Im Internet finden sich dutzende Tracker in den unterschiedlichsten Preiskategorien. Wir haben drei Tracker für unseren Test ausgewählt. Jeweils ein Tracker aus dem billigen, mittleren und teuren Preissegment. Uns interessiert nun, was diese Tracker wirklich taugen und ob Sie einem helfen sein Fahrrad bei Diebstahl wieder zurück zu bekommen.

Um diesen Swisstrack Erfahrungen Test so realistisch zu gestalten wie möglich habe Ich einen echten Profi-Dieb aus dem Darknet ausfindig gemacht. Dieser bietet in diesem weitgehend anonymen Teil des Internets seine Dienstleistungen an. Er stiehltauf Kundenwunsch spezielle Fahrräder namenhafter Hersteller aus dem Hochpreissegment. Zu seinen Kunden zählen meist osteuropäische Großhändler, welche Ihm die Fahrräder abkaufen um Sie dann als Gebrauchtware auf illegalen Märkten Nahe der deutschen Grenze verkaufen.

Es hat nun einige Wochen und zahlreiche Chats gedauert, bis wir unseren Insider, welchen wir im folgenden anonymisiert Marco nennen, zu unserem Test überreden konnten. Selbstverständlich nur unter der Voraussetzung, dass seine Identität absolut geheim bleibt.

Allerdings weiß Marco nicht, dass wir in unserem Swisstrack Erfahrungen Test Fahrrad GPS Tracker testen möchten. Er weiß nur das wir eine Reportage über Fahrrad Diebstahl drehen und er uns zeigen soll wie schnell er die verschiedenen Schlösser knacken kann. Des weiteren haben wir als Anreiz vereinbart, dass falls er die Schlösser knacken kann die Fahrräder behalten darf. Auf diesem Wege können wir unter realistischen Bedingungen testen, welche Tracker es tatsächlich ermöglichen das gestohlene Fahrrad wieder auffindbar zu machen.

Für unseren Test haben wir die folgenden drei Fahrrad GPS Tracker ausgewählt.

Als erstes Gerät geht der Fahrrad GPS Tracker der Marke Swisstrack an den Start. Dieser wird vom Hersteller direkt angeboten und zeichnet sich dadurch aus, dass er von Dieben weder entdeckt noch entfernt werden kann, da er im
Inneren des Fahrrads angebracht ist. Im Lieferumfang dieses Gerätes befindet sich der Tracker an sich, ein Akku welcher eine Akkulaufzeit von bis zu 6 Monaten ermöglicht, ein Ladegerät sowie ein Verbindungskabel. Zusätzlich benötigt man selbst noch SIM Karte mit Datentarif, welche in den Tracker eingesetzt wird. Mithilfe einer für Android und iOS erhältlichen App lässt sich der Tracker aus der Ferne steuern und man kann hier, sowie in einem Tracking-Portal jederzeit live die aktuelle Position des Trackers auf einer Karte ansehen.

 

Die Montage des Trackers ist im Vergleich zu den andren zwei Trackern etwas aufwendiger, da der Tracker komplett im Fahrradrahmen verstaut wird. Hierzu muss der Sattel des Fahrrads demontiert werden. Danach wird zuerst der Akku des Trackers in das Gestänge abgelassen, als nächstes wird das Verbindungskabel montiert und dieses zusammen mit dem Tracker an sich ebenfalls im Gestänge verstaut. Der Hersteller verspricht das trotz des umgebenen Metallrahmens, der Tracker auf Grund spezieller Antennentechnologie zu jederzeit über einen einwandfreien GPS, sowie GSM Empfang verfügt. Zuletzt wird dann der Fahrradsattel wieder angebracht.

Von außen ist dieser Tracker wirklich komplett unsichtbar. Keinerlei Kabel oder Schalter weisen auf einen möglichen Tracker hin.
https://www.swisstrack.org/produkt/swisstrack-gps-fahrrad-tracker/

Aus der mittleren Preiskategorie geht der Fahrrad Finder aus dem Hause Tracker ID an den Start. Dieser Tracker ist als Fahrrad Flaschenhalter getarnt. Genauer besteht der Tracker aus zwei Modulen. Dem Flaschenhalter an sich, sowie dem eigentlichen Tracking-Modul. In das Tracking-Modul wird hier die SIM-Karte eingesetzt und dieses wird an die Flaschenhalterung angeclipt. Auch hier wird vom Hersteller kostenlos eine Android und iOS Tracking App zur Verfügung gestellt, mit welcher man die aktuelle Position des Fahrrads einsehen kann.

Der Tracker wird einfach an die am Fahrrad bereits vorhandenen Bohrungen für einen Flaschenhalter mit zwei Schrauben befestigt und schon ist er einsatzbereit. Befindet sich eine Flasche im Fahrradhalter fällt dieser Tracker von außen kaum auf. Allerdings ist das Tracking-Modul sobald sich keine Flasche in der Halterung befindet deutlich sichtbar. Mit einem geringen Einstiegspreis ist der TKSTAR Fahrrad GPS Finder das günstigste Modell in unsrem Test. Hierbei handelt es sich um einen GPS Tracker welcher in ein nachrüstbares LED Fahrrad-Rücklicht integriert wurde. Auch dieser Tracker punktet durch seine einfache Montage und Vorbereitung. Nachdem eine SIM-Karte eingesetzt und der Akku aufgeladen wurde, wird dieser Tracker mithilfe des mitgelieferten Zubehörs am Fahrrad montiert. Laut Hersteller liefert der Tracker mit einer vollen Akkuladung bis zu eine Woche lang den aktuellen Standort des Fahrrads. Grundsätzlich ist auch dieser Tracker von außen recht unauffällig. Allerdings fällt im Vergleich zu anderen Rücklichtern seine große Bauform auf und bei näherem Betrachten lässt sich durch die Kunststoffabdeckung die Tracking-Elektronik im Inneren erkennen.

Bevor wir mit Swisstrack Erfahrungen Test beginnen habe Ich Marco zu seiner „Arbeit“ interviewt um besser zu verstehen, auf was es ankommt und worauf er bei Fahrrädern achtet.

 

Moderator: Wie bist du darauf gekommen deinen Lebensunterhalt mit dem Klau von Fahrrädern zu bestreiten.

Marco: Naja es ist schnell verdientes Geld. Das passende Fahrrad find ich in ca. einer Stunde in der Stadt. Man weiß mit der Zeit wo man schauen muss und geknackt sind die Schlösser sowieso in ein paar Sekunden. Mit dem richtigen Werkzeug geht das richtig fix und die Passanten juckt es eigentlich nicht was Ich da mache.

Moderator: Was machst du dann mit den Fahrrädern, wenn du die Schlösser geknackt hast?

Marco: Ich fahr erstmal ganz normal damit weg und positionier die dann an einem abgeschiednen Platz, wir sagen toter Briefkasten dazu, der zuvor mit dem Kunden ausgemacht wurde. Bezahlt werde Ich dann via Bitcoin, also komplett anonym.

Moderator: Was bekommst du dann für so einen Auftrag?

Marco: Das kommt immer auf das Fahrrad Modell an. Meistens um die 300-500€. An guten Tagen kann Ich so mehrere Tausend Euro machen.

Moderator: Hast du denn keine Angst bei einer solchen Menge an Fahrrändern von der Polizei erwischt zu werden?

Marco: *lacht* Nene, eigentlich garnicht. Das Fahrrad ist ja so schnell geknackt, da haben die kaum ne Chance mich auf frischer Tat zu ertappen und ermittelt wird da sowie nicht. Vor allem nicht in den größeren Städten, da haben dieBullen genug anders zu tun.

Moderator: Glaubst du man hat als Fahrradbesitzer eine Chance sich vor Fahrrad-Dieben effektiv zu schützen oder sein Fahrrad wieder zurück zu bekommen.

Marco: Also solange das Fahrrad irgendwo im Freien steht, hat man keine Chance und wiederfinden, ist absolut ausgeschlossen, dafür sind die Verstecke viel zu gut und die Stadt viel zu groß.

Wir haben nun drei Fahrräder mit den Trackern präpariert und werden diese nun an verschiedenen Stellen in der Stadt positionieren. Natürlich werden die Fahrräder mit handelsüblichen Schlössern angeschlossen.

Marco erhält von uns die Beschreibung der Fahrräder und denkt wir möchten zeigen wie schnell er diese knacken kann. Er hat natürlich die Erlaubnis die geknackten Fahrräder mitzunehmen. Von den angebrachten GPS Trackern
weiß Marco nichts.

Wir werden Ihn bei seinem Vorgehen mit versteckter Kamera filmen und im Anschluss testen, ob wir die gestohlenen Fahrräder wiederfinden.

 

 

Als erstes macht sich Marco an dem Rad, welches den Swisstrack Fahrrad GPS Tracker verbaut hat zu schaffen. Er schaute sich kurz das Schloss an, schneit aber nichts von dem GPS Tracker bemerkt zu haben. Dieses Fahrrad haben wir mit einem teuren Fahrradschloss der Marke ABUS gesichert. Da es sich hierbei um ein sehr robustes Schloss handelt greift Marco direkt zur Flex. Das diese sehr laut ist und grundsätzlich aufsehen erregt scheint Ihn nicht zu stören. Das Schloss hatte er nach nur 45 Sekunden offen und fährt danach einfach davon.

Nun hat unser Insider das Fahrrad mit dem TKStar Fahrrad Tracker ausfindig gemacht. Hier haben wir ein günstiges Schloss zum Sichern das Fahrrads verwendet. Hier prüft Marco das Fahrrad und seine Sicherung mit gezielten Blicken zunächst ab. Allerdings schneit er auf Anhieb den Tracker entlarvt zu haben.

 

Nach einem genaueren Blick reißt er den als Rücklicht getarnten Tracker ab und lässt Ihn einfach am Boden liegen. Das Schloss öffnet er in unter 20 Sekunden mit einem Seitenschneider.

 

Der TKStar Tracker ist somit an dieser Stelle bereits durchgefallen, da er von Dieben zu leicht enttarnt werden kann. Dieses Fahrrad ist danach verloren.

Als letztes macht sich Marco an dem Tracker ID Fahrrad Finder zu schaffen. Hier haben wir das Fahrrad mit einem Bügelschloss aus der mittleren Preiskategorie gesichert. Nach der Enttäuschung mit dem letzten Tracker sind wir hier besonders auf Prüfung des Fahrrads durch Marco gespannt. Allerdings sieht es hier gut aus. Marco entdeckt den Tracker nicht. Wir haben zur besseren Tarnung eine Trinkflasche in die Fahrrad Halterung eingesetzt. Erstaunlicher Weise stellte dieses Schloss, trotz seines geringeren Preises in unserem Test für Marco die größte Herausforderung dar. Für eine brachiale Öffnung scheint das Schloss zu robust zu sein, weshalb Marco hier die sogenannte Lock-Picking Methode verwendet. Schlussendlich schafft er aber auch dieses Fahrrad in nur wenigen Augenblicken zu knacken.

Wir haben Marco nun ein paar Stunden Vorsprung gegeben und testen nun ob wir die zwei verbliebenen Fahrräder mithilfe der GPS Tracker wiederfinden können.

Bei dem Swisstrack haben wir direkt als sich der Dieb am Rad zu schaffen gemacht hat eine Benachrichtigung auf dem verbundenen Smartphone erhalten. Diese blieb leider bei dem Tracker ID Fahrrad Finder aus. Die App des Tracker ID Trackers zeigt uns eine Position des Fahrrads am Stadtrand an. Wir haben uns direkt auf den Weg zu dieser Adresse gemacht, allerdings erhielten wir während wir unterwegs waren, die Meldung, dass der Akku fast leer ist. Als wir an der letzten angezeigten Adresse des Trackers ankamen, ist der Tracker komplett offline. Da die letzte Position mitten auf einem Feldweg liegt, muss das Fahrrad transportiert worden sein, als der Akku zur Neige ging. Da wir nun keinerlei Verbindung mehr zum Tracker haben ist ein Auffinden des Fahrrads damit ausgeschlossen. Somit ist auch dieser Tracker auf Grund seiner zu geringen Akkulaufzeit bei unserem Test durchgefallen.

Die Hoffnung liegt nun beim Swisstrack GPS Tracker. Ebenfalls erhalten wir hier eine aktuelle Position, sowie das Bewegungsprofil des Trackers in der App. Laut der App hat sich das Rad seit einigen Stunden nichtmehr bewegt. Die Chancen stehen also gut, das Fahrrad an der angezeigten Position aufzufinden.

Die Position des Rades liegt laut der App auf einem Hinterhof. Die App konnte die Position sogar so genau anzeigen, dass als einziger möglicher Standort, nur ein Lagerschuppen in Frage kommen konnte. Zu unsrem Glück ist dieser nicht abgeschlossen. Es muss sich also um einen von Marco erwähnen „toten Briefkasten“ handeln.

Und tatsächlich steht hier auch das von uns präparierte Fahrrad.

 

Als Fazit lässt sich sagen, dass dieser Test wirklich sehr aufschlussreich war. Mit einem hatte unser Insider Marco Recht. Ganz egal welches Schloss man verwendet es kann blitzschnell geknackt werden, stellt also keine ausreichende Sicherheit dar. Fahrrad GPS Tracker sind aus diesem Grund der richtige Ansatz! Allerdings sollte man hier auf Markenqualität setzten. Dann das beste Schnäppchen bringt einem nichts, wenn dieses im Ernstfall ausfällt. Für uns ist deshalb der Swisstrack GPS Tracker der ganz klare Testsieger. Sein unschlagbarer Vorteil ist seine Tarnung im Inneren des Fahrrads, somit wird er von Dieben nicht erkannt. Auch die im Swisstrack verbaute Technik hat sich als vorteilhaft erwiesen. Sein Akku hat den Tracker zuverlässig mit Strom versorgt und es war eine sehr genaue Standortbestimmung des Fahrrads möglich. Ergreifen Sie also im Vorfeld die richtigen Maßnahmen, so können Sie Dank der richtigen Technik Ihr Fahrrad beim Diebstahl leicht wieder zurückholen.

0 Kommentare

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.